Kostenentwicklung von Verbrauchsmaterialien in der niedergelassenen Praxis
Die gute Nachricht ist, sowohl an der Inflationsfront als auch bei den Verbrauchsmaterialien deutet sich eine Wende an. Wir haben in diesem Beitrag die Lichtblicke zusammengefasst.
Sinkende Inflationsrate
Im Monatsbericht Oktober der Bundesbank heißt es, dass sich die Inflationsrate in Deutschland in den kommenden Monaten weiter abschwächen wird. Dies ist insbesondere auf den starken Energiepreisanstieg im zweiten Halbjahr 2022 zurückzuführen, der jetzt wieder rückläufig ist. Ebenso sinkt die Teuerung für Nahrungsmittel und nichtenergetische Waren. Somit sind die Raten von 7-8 % aus den letzten Monaten Vergangenheit. Allerdings wird die Inflationsrate in nächster Zeit weiterhin etwas oberhalb von 4% liegen.
Sinkende Kosten für Verbrauchsmaterialien
Da ist es umso erfreulicher, dass die Kosten für Verbrauchsmaterialien in den niedergelassenen Praxen sinken. Der Praxisdienst Preisindex gibt quartalsweise Auskunft über die Preisentwicklung relevanter Verbrauchsmaterialien für die ambulante Versorgung. Hierzu werden 10 bundesweite Anbieter für medizinisches Verbrauchsmaterial fortlaufend beobachtet und das jeweils günstigste Angebot als Referenzpreis herangezogen. Bei den Kategorien handelt es sich um die umsatzstärksten, von den niedergelassenen Ärzten selbst zu zahlenden, Produktgruppen. Artikel, die z.B. über den Sprechstundenbedarf abgerechnet werden, finden keine Berücksichtigung.
So sanken die Kosten für Verbrauchsmaterialien im dritten Quartal 2023 um 0,5 % gegenüber dem zweiten Quartal 2023 und liegen damit noch unterhalb von Q2/2022. Als Basis dient aktuell das Quartal 1/2021.
Insbesondere im Bereich Desinfektion sind die Kosten weiter gesunken. Aber auch in den Kategorien Papierprodukte, Infusion und Injektion, Wund- und Verbandstoffe sowie Laborbedarf stellt Praxisdienst eine rückläufige Preisentwicklung fest.
Fazit
Insgesamt deutet sich eine Entspannung zumindest für einen Teil der Praxiskosten an. Dies dürfte auch auf die erwartete Erhöhung der Lohnkosten im nächsten Jahr dämpfend wirken. Dies gibt zumindest Anlass zu vorsichtigem Optimismus, dass der Druck auf den Praxisgewinn nachlässt und sich die Schere zwischen Kosten und Praxiseinnahmen nicht noch weiter öffnet.